Der Bürener Abschiebeknast

Seit Januar 1994 gibt es in Büren die größte Abschiebehaftanstalt Deutschlands. Die Inhaftierten sind Menschen, die vor politischer Verfolgung, Krieg und Elend nach Deutschland geflohen sind. Sie sitzen im Knast, weil sie sich illegal in Deutschland aufhalten, ihr Asylantrag abgelehnt oder ihr Verfahren ohne Widerspruchsmöglichkeit eingestellt wurde. Dabei haben 95 % der Inhaftierten keine kriminellen Delikte im Sinne des deutschen Strafgesetzbuches begangen. Trotzdem werden sie wie kriminelle Strafgefangene behandelt: Eine Stunde Hofgang pro Tag, mangelnde medizinische und psychologische Versorgung etc. einige der Häftlinge sind über zwölf Monate in Haft, weil ihr Heimatland sich weigert die Menschen aufzunehmen.

Aufgrund der meist unzulänglichen Sprachkenntnisse und des unzureichenden juristischen Wissens, haben die meisten Häftlinge keine Möglichkeit sich gegen diese Haft zu wehren.

DolmetscherInnen und RechtsanwältInnen stehen ihnen nicht zu.

In Büren gründete sich 1994 der Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.“. Die Mitglieder dieses Vereins versuchen persönliche Kontakte zu den Häftlingen aufzubauen. Sie setzen sich mit ihren Angehörigen und FreundInnen in Verbindung, ebenso mit RechtsanwältInnen und SozialberaterInnen. Außerdem versucht der Verein, Verfahrensfehler aufzudecken und alle, den Häftlingen zustehenden, rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Durch seine Bemühungen konnten in der Vergangenheit mehrere Häftlinge aus der Haft befreit werden. Alle diese Häftlinge waren widerrechtlich inhaftiert.

Der Verein ist auf ehrenamtliche Mitglieder und auf Spenden angewiesen. Mit dem Erlös aus diesen Solidaritätskonzept wollen wir die Arbeit des Vereins unterstützen.

V.i.S.d.P.: Judo-Schülerinnen-Gruppe Paderborn, Kantstraße 2