16.11.2015

100 Menschen lehnen Abschiebelager ab

Demonstration: Gegen Abschiebung von Geflüchteten aus sicheren Herkunftsländern

Hövelhof (ae). Um auf die Situation der in Staumühle untergebrachten Flüchtlinge aufmerksam zu machen, hatte das Bündnis Solidarität mit Geflüchteten Herford und die Flüchtlingshilfe Lippe am Sonntag bei strömenden Regen zu einer Kundgebung vor der Notunterkunft in Staumühle und anschließenden Demonstration nach Hövelhof aufgerufen. Diesen Aufruf folgten etwa 100 Aktivisten und Flüchtlinge. Dass die Willkommenskultur es zwar schaffe, die Stimmung gegenüber Flüchtlingen positiv zu prägen, es aber nicht vermag, über Rassismus und deren Bewegung hinweg zu täuschen, war eines der Themen der Kundgebung. Frank Gockel von der Flüchtlingshilfe Lippe fasste in seiner Rede die aktuelle Lage zusammen und fand häufig deftige Worte, um seiner Meinung zu dieser aktuellen Lage Ausdruck zu verleihen. Politischer Anlass der Demonstration ist die geplante Umwandlung der Notunterkunft in ein Abschiebelage dafür Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern, wie etwa Albanien, Kosovo und Montenegro. Dass dieses Verfahren ausschließe, dass eine faire und individuelle Prüfung der einzelnen Asylanträge durchgeführt werde, war einer der maßgeblichen Kritikpunkte der Veranstalter. Es dürfte keine Unterteilung in gute und schlechte Flüchtlinge geben, so das Fazit der friedlichen Demonstration.

Aufzug im Regen: Rund 100 Personen demonstrierten am Sonntag in Staumühle gegen ein abschiebe Lager für Albaner. Foto: Köppelmann