22.07.1998

Im August wieder Demo: „Flucht ist kein Verbrechen“

„Karawane“ kommt zum Stöckerbusch

Büren. Jetzt ist es „amtlich“: Statt der traditionellen Demonstration an Pfingsten findet in diesem Jahr eine Demonstration am Sonntag, 30. August statt. Verschiedene Initiativen und Verbände rufen dazu auf, dann gegen die Abschiebehaft in Büren-Stöckerbusch und die Abschiebepraxis zu demonstrieren - und eine „grundlegend andere“ Asylpolitik zu fordern.

Die Bürener Demonstration ist eingebunden in eine bundesweite Kampagne, mit der auf die Schwierigkeiten und Probleme der Abschiebehaft hingewiesen werden soll.

Eine „Karawane für Rechte der Flüchtlinge und Migranten“, mit der Flüchtlinge und Unterstützer fünf Wochen lang durch die Bundesrepublik ziehen und in 28 Städten auf ihre Ziele aufmerksam machen, macht Ende August auch eine eintägige Station in Büren.

Nach Angaben der Organisatoren der Demonstration sind derzeit in der Bürener Abschiebehaft 400 Menschen inhaftiert; vor einigen Wochen versuchte ein kurdischer Flüchtling sich der Abschiebung durch Selbstverbrennung zu entziehen. Am 1. Juli starb ein tamilischer Inhaftierter im Bürener Krankenhaus. Es wird befürchtet, dass er von einem psychisch Kranken Mithäftling mit einem Gürtel erwürgt wurde.

Unterstützt wird die Aktion auch von der Bürener Gruppe „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“, die seit Jahren ehrenamtlich die aus vielen verschiedenen Ländern stammenden Inhaftierten in der Justizvollzugsanstalt Büren-Stöckerbusch betreut.