24.12.2010

Die einzige teilprivatisierte Haftanstalt in NRW

Büren

Derzeit leben rund 300 Häftlinge in der JVA Büren/535 Plätze/sei 2007 auch Strafhaft

Anfang 1994 wurde die im Haarener Wald auf dem Gelände der ehemaligen NATO-Kaserne gelegene JVA Büren in Betrieb genommen. In der Einrichtung des Landes NRW im Kreis Paderborn stehen in drei Hafthäusern insgesamt 535 Plätze zur Verfügung. Es gibt einen erst kürzlich modernisierten Sanitätsbereich inklusive Röntgenabteilung. Werkbetriebe, Sport- und Freizeiträume, Hobbyküchen und eine Besuchsabteilung.

Aktuell sind in der JVA Büren 300 männliche Häftlinge untergebracht. Etwa die Hälfte davon sind sogenannte Abschiebungsgefangene, wobei die Tendenz in diesem Bereich rückläufig ist. Seit dem   1. Juli 2007 wird im Rahmen der Vollstreckungszuständigkeit auch Strafhaft vollzogen. Hierbei handelt es sich um Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten und Ersatzfreiheitsstrafen. Derzeit befinden sich etwa 80 bis 85 EFS-Gefangene in der JVA Büren. Beide Bereiche sind strikt getrennt. Die durchschnittliche Verweildauer bei den Abschiebegefangenen beträgt 49 Tage, bei den Strafgefangenen 59 Tage. Während Abschiebungsgefangene ohne zeitliche Beschränkung besucht werden können, ist die Besuchszeit für Strafgefangene auf 4 Stunden pro Monat begrenzt. Betreut werden die Insassen von zahlreichen zum Teil mehrsprachigen Betreuern. Hinzu kommt eine religiöse Begleitung durch katholische bzw. evangelische Geistliche und sogar einen Imam, der immer freitags von Paderborn nach Büren reist. Die JVA Büren ist die einzige Haftanstalt in NRW, die teilprivatisiert ist. So befinden sich unter den ca. 200 Personalkräften auf 65 speziell geschulte Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes, die beispielsweise im Bereich der Außenbewachung tätig sind.         (tru)

In den Werkstätten erstellen die Insassen die unterschiedlichsten Produkte. Angeleitet werden sie von versierten JVA-Mitarbeitern wie Josef Dohle, einem Schlossermeister.