24.08.2008

Ein Jahr Freiheitsstrafe: Blick hinter die Kulissen

Strafgefangene sind meist Suchtkranke/Arbeitsschwerpunkt Suizidprophylaxe

Sie haben bis zu 50 Vorstrafen, sind überwiegend alkohol- oder drogenabhängig und verbüßen eine Freiheits- oder Ersatzfreiheitsstrafe bis zu drei Monaten - der Strafhaftbereich existiert in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Büren seit genau einem Jahr. Grund genug, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Bis maximal 160 Personen können im Stöckerbusch untergebracht werden. Aufgeteilt sind die Haftplätze in 27 Einzelhafträume. Der Rest sind Zwei-bis Fünf-Bettzimmer. „So etwas wie in Siegburg kann immer vorkommen“, sagt Anstaltsleiter Volker Strohmeyer. Die gemeinschaftliche Unterbringung habe jedoch mehr Leben gerettet als gekostet, bilanziert er nach einem Jahr. Schwerpunkt der Haftarbeit sind deshalb die Suizidprophylaxe und die Verträglichkeitsprüfungen.

Weil die Verweildauer mit durchschnittlich 46 Tagen kurz ist, gibt es im Knast eine hohe Fluktuation und nur ein geringes Maß an Drogenhandel. Rund 30 Personen kommen wöchentlich dazu, im Gegenzug verlassen andere die JVA. „Das Klientel bei den Ersatzhaftstrafen ist schwierig“, sagt Strohmeyer. Es………                                                                                                                                             ….. offenen Vollzug nicht geeignet sind.“ Zehn zusätzliche Bedienstete wären für die Strafhaft eingestellt. Nicht zuletzt durch die Suchtproblematik bei rund 90 Prozent der Gefangenen verstärkt seit Juli auch ein Psychologe das rund 200 Mitarbeiter starke Anstaltsthemen. Eine Sozialarbeiterin hat im Januar ihren Dienst aufgenommen.

Sport- und Freizeitangebote und die Arbeitstherapie - in der Strafhaft ist Gefangenenarbeit vorgeschrieben - sollten den Häftlingen einen strukturierten Tagesablauf an die Hand geben. „Der Strafvollzug ist hier sehr………                                                                                                                                                                  der Werner Paßen. Wenn es ein Problem mit dem Essen gibt oder der Wunsch nach einer heimatsnahen Verlegung groß ist, können die Häftlinge in die Sprechstunde des Beirats kommen. Demnächst soll der Sanitätsbereich neu gebaut werden. Das alte flache Gebäude wurde bereits ausgeräumt und wird im September abgerissen. 20 neue Strafhaft-Einzelplätze sollen entstehen. Zusammen mit den rund 150 Abschiebehäftlingen, die komplett vom Strafhaftbereich getrennt werden, sitzen zurzeit rund 300 Gefangene in…………………

Strafhaft-Bereichsleiter Bernd Köhler zeigt in der JVA Büren eine Gefangenenzelle. Foto: Götte