19.09.2000

Ausländerpolitik verurteilt

Rund 100 Menschen nahmen an Demo in Soester Innenstadt teil. „Bevölkerung ist endlich wachgerüttelt“

Soest. „Endlich: Die Bevölkerung ist wachgerüttelt“, freut sich eine junge Dame, die ein Anti-Rechts-Plakat vor sich hertrug. Ihren Namen? Den wollte sie nicht sagen: „Mein Gesicht ist mir zu schade für die Rechtsextremen Schläger, die es auch in Soest gibt.“

Über 100 junge und alte Demonstranten zogen am Wochenende vom Soester Bahnhof bis zum Kreishaus. Sie klagten Verbrechen gegen Ausländer an, verurteilten die deutsche Rechtsprechung in Sachen Ausländerpolitik. „Alles, was zählt, sind die wirtschaftlichen Vorteile, der Profit“, schallt es aus der Flüstertüte quer über den Soester Markt.

Und: „Der hoch gepriesene Standort Deutschland erleidet durch die brutalen Rechtsextremisten einen Imageverlust. Nur deshalb werden die Politiker gegen die Gewalttaten aktiv“, kritisieren die linken Aktiven, die „schon immer gegen Fremdenhass plädiert“ hätten. Sie bilanzierten: „Unter dem Antifaschistischen Deckmäntelchen wird wieder einmal Politik betrieben, die nicht Menschlichkeit, sondern Profit zum Ziel hat.“

Die Demo in Soest war eine Gemeinschaftsveranstaltung vieler Gruppen. Die „Soester Jugend gegen Rechts“, das antifaschistische Jugendplenum, die „Büren Gruppe“ aus Paderborn und einige „linke Grüne“ hielten für die Solidarität mit Ausländern die Fahnen hoch.                                                    abe

Soest gegen Rechts: Über 100 Aktivisten nahm an der Demo teil. Foto: Andrea Bergmann