27.08.2021

Mahnwache zum Gedenken an die Toten in Abschiebehaft

Büren – Seit 1999 erinnert der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. an die Toten in Abschiebehaft. Am 30. August findet um 19:00 Uhr die jährliche Mahnwache vor dem Tor der Abschiebehaft statt. 

Am 30.8.1999 verstarb Rachid Sbaai an den Folgen eines Brandes in einer Isolationszelle des Abschiebegefängnisses in Büren. Viele Fragen zu seinem Tod sind bis heute nicht geklärt. Seit diesem Datum erinnert der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. jedes Jahr an die Toten in Abschiebehaft.

Bisher sind vier Todesfälle bekannt, die sich in der Abschiebehaft in Büren ereigneten. Wieviele Menschen nach der Abschiebung ums Leben gekommen sind, wird sich wohl nie ermitteln lassen. „Besonders in der aktuellen Situation denken wir an die Menschen, die nach Afghanistan abgeschoben wurden“, so Frank Gockel, Pressesprecher des Vereins. „Wir begleiten zwei Schicksale von Betroffenen, die seit der Abschiebung als verschollen gelten.“

Der Verein macht sich auch Sorgen um die aktuelle Situation im Gefängnis. „Seit 2016 haben die Repressalien gegen die Gefangenen deutlich zugenommen“, so Gockel. Der Verein beklagt, dass auch die aktuelle Pandemie dazu genutzt wurde, die Haftbedingungen weiter zu verschärfen. So bleiben die Haftbedingungen z.B. zu den Besuchsmöglichkeiten von Angehörigen hinter denen von Strafgefangenen zurück.

„Aber auch unsere Beratungsarbeit wurde deutlich eingeschränkt“, so Gockel. Zuletzt hat man den Verein die Lagermöglichkeiten von Büromaterial, Wörterbüchern, Informationsbroschüren für Gefangene und Hygienematerial verwehrt. Dies erfolgte aufgrund angeblicher Renovierungsarbeiten, die jedoch bis dato nicht stattgefunden haben. Gockel führt aus: „Das Ziel der Anstaltsleitung ist klar: Alle paar Monate gibt es neue Regeln, die uns die Arbeit erschweren. Wir sollen damit praktisch rausgetrieben werden.“

Die Mahnwache findet am 30.8.2021 ab 19:00 Uhr vor dem Tor des Gefängnisses, Stöckerbusch 1, 33142 Büren statt.