Demonstrant biß Polizisten Arm blutig

Prozess wieder vertagt

Paderborn (WB/hh). Ein Biß in den Arm des Gesetzes beschäftigt seit zweieinhalb Jahren die Paderborner Justiz. Es passierte im Mai 1996 bei einer Protestkundgebung gegen die Abschiebehaftanstalt in Büren. Als Polizeibeamte die Personalien vermeintlicher Krawallmacher überprüfen wollte, kam es zu einem Gerangel, in dessen Verlauf Polizeikommissar Walter S. (38) plötzlich laut aufschrie. Blut tropfte aus seiner Uniformjacke - die Zähne eines Demonstranten hatten sich in seinen Unterarm gegraben. Als mutmaßlicher Täter wurde der 31-jährige Max B., ein Student aus Paderborn, identifiziert und festgenommen.

Wegen Angriffs auf einen Amtsträger, Körperverletzung und Beleidigung stand Max B. am Freitag vor dem Amtsgericht. Ein Strafbefehl über 1200 Mark (60 Tagessätze) hatte er nicht akzeptiert. „Ich bin es ja nicht gewesen, ich habe nicht gebissen“, behauptet er auch im Prozess.

Es war nicht der erste Verhandlungstermin in dieser Sache. Zur Klärung der Frage, ob es sich bei dem auf Video festgehaltenen Zahnabdrücken um das Beißbild des Angeklagten handelt, wurde sogar ein Gerichtsmediziner eingeschaltet. „Zweifellos ein menschlicher Biß“, bekundete der Experte mit Kennerblick. Von wem er stammt, das konnte allerdings auch nicht sagen. Die Folge: Der Prozess wurde erneut vertagt.