30.06.1995

Arbeit des Vereins findet immer größere Anerkennung

Ein Jahr „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“: positive Bilanz/1300 Häftlinge betreut

Büren (Vr). Auf eine äußerst erfolgreiche Tätigkeit konnte der Bürener Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ auf seiner ersten Jahreshauptversammlung hinweisen. Ein Jahr nach seiner Gründung gibt es 65 Mitglieder, davon sind 20 aktiv in der Betreuung von Abschiebehäftlingen in der JVA Büren tätig.

Im Rechenschaftsbericht belegte Vorstandsmitglied Irene Blumenthal mit einigen Zahlen die Arbeit der Mitglieder. Bisher seien 1300 Häftlinge betreut worden. Die Einschaltung eines Rechtsanwalts habe sich in einigen Fällen für den Häftling positiv ausgewirkt. Allerdings seien die finanziellen Mittel des Vereins, die ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zusammenkommen, nach wie vor sehr beschränkt. Es gebe aber immer wieder Privatpersonen und Organisatoren, die mit einer großzügigen Spende die Arbeit und Aufgabe des Vereins unterstützen.

Das Verhältnis zur Anstaltsleitung, den Beamten und dem privaten Wachpersonal habe sich im Laufe der Zeit gefestigt. Die Betreuer würden akzeptiert. „Diese Akzeptanz kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einigen Grundsatzpositionen keine Übereinstimmung zu erzielen sein wird. Dies resultiert nicht zuletzt aus der Tatsache, dass wir als Verein die Abschiebehaft ablehnen“, heißt es in dem Jahresbericht.

Auch mit Hilfe intensiver Öffentlichkeitsarbeit in der Presse, in Vereinen, Schulen, kirchlichen Organisationen und politischen Gremien hätten die Betreuer die Situation der Inhaftierten deutlich gemacht, für Aufklärung in der Bevölkerung gesorgt und die Gesamtproblematik der Asylgesetzgebung immer wieder angesprochen.

Dass diese Bemühungen nicht im luftleeren Raum verpuffen, zeigen Briefe, Anfragen, mit der Bitte um Besuch und Information, und die im wesentlichen gute Zusammenarbeit mit Presse, Funk und Fernsehen, die den Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“ weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bekannt gemacht hätten.

Besonders freuten sich die Mitglieder über positives Reaktionen aus der Bürener Bevölkerung, die zeigen, dass die Arbeit des Vereins auch hier nicht isoliiert dastehe.