10.06.1995

Asylbewerberquote für Büren 1995 unverändert

1995 nur noch wenige Zuweisungen

Von Anja Paola Schweins

Büren (WV). Die von Bürens Stadtdirektor Wolfgang Runge nach der jüngsten Demonstration nochmals nachdrücklich geforderte Berücksichtigung der Abschiebehaftanstalt bei der Zuweisung weitere Asylbewerber in die Stadt Büren hat nach Auskunft von Runges Stellvertreter Alfred Alliger lediglich eine aufschiebende Wirkung erzielen können.

Die Bezirksregierung in Detmold habe telefonisch angekündigt, dass der Stadt Büren in diesem Jahr nur noch sechs bis acht Asylbewerber zugewiesen werden sollen. Sie würden innerhalb der nächsten vier Wochen erwartet, teilte Alliger jetzt dem Haupt- und Finanzausschuss mit.

Dies ändere jedoch nichts an der Aufnahmequote in 1996. „Weil die Asylbewerberzahlen wieder gestiegen sind und wir in der ehemaligen amerikanischen Schule nur begrenzte Kapazität haben, könnte die Stadt in arge Bedrängnis kommen“, befürchtete Alliger.

Die Quote werde in Büren derzeit um 146 Menschen unterschritten. Mit einer entsprechenden Zuweisung müsse im nächsten Jahr gerechnet werden. Die Stadt erwäge daher, im letzten Quartal dieses Jahres freiwillig weitere Asylbewerber aufzunehmen. Derzeit unterschritten allerdings alle Städte im Kreis die Aufnahmequote. Büren beherbergt zurzeit 148 Asylbewerber.

Durch den Anstieg der Sozialhilfeempfängerzahlen im Kreis Paderborn um 38 Prozent von Januar 1994 bis Mai dieses Jahres entstünden für den Kreis in 1995 15 Millionen Mark an Mehraufwendungen, erläuterte Alliger den Ausschussmitgliedern weiter. Für die Stadt Büren bedeute dies bis zu 1,1 Millionen Mark als Anteil über die Kreisumlage.