10.06.1995

Ausgleich für die JVA: weniger Asylbewerber ‘95

RP will aber nicht die Büren Quote ändern

Büren (fin). Ein wiederholter Bürener Wunsch nach einem Ausgleich für Belastungen durch die Abschiebehaftanstalt wird vorübergehend erfüllt. Der Regierungspräsident in Detmold kündigte telefonisch an, dass die Stadt „voraussichtlich in diesem Jahr nur noch 6-8 weitere Asylbewerber aufnehmen muss“ - gab der stellvertretende Stadtdirektor Alfred Alliger im Hauptausschuss wieder.

Die Bezirksregierung so Alliger, sei jedoch nicht willens, die Aufnahmequote für Büren zu verändern. Die Erleichterung könne also bei wieder steigenden Asylbewerberzahlen vielleicht nur vorübergehender Natur sein. Laut Verwaltungschef zur müsse Büren die ausgeklammerten Zuweisungen des laufenden Jahres möglicherweise sogar 1996 nachholen. Im Rathaus erwäge man daher durchaus freiwillige Maßnahmen im Dezember über die neue Pflichtzahl hinaus, um nach der Jahreswende nicht plötzlich überfordert zu sein.

Zurzeit halten sich offiziell 148 Asylbegehrende Ausländer hier auf bzw. sollten sich hier aufhalten. Die meisten davon, genau 90, in der einzigen Gemeinschaftsunterkunft: der ehemaligen amerikanischen Schule. Weitere 146 könnten Büren Laut Quote zugewiesen werden. Wie in vielen anderen Städten auch, wird diese Zuweisungszahl aufgrund zurückgegangen Asylanträge zurzeit aber nicht erreicht.