09.05.1995

Oberbett durch einen „Molli“ in Brand gesetzt

Feuer nicht durch Feuerwerkskörper verursacht

Büren (my). Ein Molotowcocktail war die Ursache für den Zimmerbrand im Rahmen der Demonstration an der Justizvollzugsanstalt Büren. Das hat die Polizei in Rahmen der Tatortaufnahme ermittelt.

Nach Erkenntnissen der Polizei hatte sich während des Marsches zum Haupttor eine kleine Gruppe Vermummter aus dem Demonstrationszug gelöst. Durch den Wald gelangten sie an Zaun. Nachdem sie das Drahtgeflecht durchschnitten hatten, warfen sie mehrere Scheiben mit Stein ein und schleuderten einen Brandsatz hinterher, der ein Oberbett in Brand setzte. Drei weitere „Mollis“ wurden von den Brandsachverständigen der Polizei im Anschluss an die Demo in der Nähe des Hauses entdeckt. Sie waren nicht mehr gezündet worden. Am Sonntagnachmittag hatte die Polizei zunächst gemeldet, der Brand sei durch einen Feuerwerkskörper verursacht worden.

Diese Aktion fand etwa 250 Meter vom Haupttor entfernt statt, wo zur gleichen Zeit mehr als 1500 Kundgebungsteilnehmer lautstark, aber friedlich gegen die Abschiebepolitik demonstrierten. Mehrere Polizeibeamte und -mitarbeiter wurden durch gezielte Steinwürfe gefährdet. Ein Projektil zertrümmerte die Frontscheibe eines Transporters.

Im Anschluss an die Demonstration wurden an verschiedenen Stellen in der Bürener Innenstadt frische Farbschmierereien an Häuserwänden entdeckt. Zahlreiche Streifenwagen waren bis in die Abendstunden des Sonntags unterwegs, um weitere Graffiti zu unterbinden.