26.01.1995

Ein „unmenschliches herumgeschubse“

Bürener JuLis verurteilen Umgang mit Asylsuchenden

Büren (WV/hpm). Die Jungen Liberalen (JuLis) aus Büren melden sich in Sachen Abschiebehaftanstalt zu Wort. Sie verurteilen den Umgang mit asylsuchenden Flüchtlingen in der JVA Stöckerbusch, heißt es in einer vom Ortsvorsitzenden Boris Hoge unterzeichneten Pressemitteilung. Es könne nicht rechtens sein, dass asylsuchende Menschen wie Schwerverbrecher in Haft genommen würden, ohne nur im geringsten über ihre Situation aufgeklärt zu werden. Viele Asylbewerber könnten sich weder einen Anwalt noch einen Dolmetscher leisten. Hoge fragt: „Hat nicht jeder Mensch in unserem Land ein Recht auf eine Verteidigung?“ Es beschäme ihn sehr, dass Familien auf „unmenschliche Art und Weise getrennt und die Betroffenen nicht einmal ausreichend über das Geschehen informiert werden“. Hoge beklagt, die Väter würden für mehrere Monate inhaftiert, während ihre Frauen und Kinder oftmals längst wieder in ihre Heimatländer abgeschoben worden sein. Es dürfe in unserem Rechtsstaat einfach nicht vorkommen, dass „Menschen derart unmenschlich herumgeschubst würden.“