21.05.1994

Häftlings-Hilfe nun als Verein

Stadt zahlt 2000 DM aus/Demo der „Autonomen“ und Flüchtlingsinitiativen

Büren (fin). „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.“ Nennt sich seit Donnerstagabend der Unterstützerkreis für die JVA-Inhaftierten. Etwa 20 Personen, zum größten Teil aus dem Raum Paderborn, gründeten aus dem Unterstützerkreis nun einen offiziellen Verein. Zu Vorsitzenden wurden die Büren nach Irene Blumenthal und Bernhard Balster gewählt.

„Ich hätte niemals mit dieser Zahl von Helfern gerechnet“, zeigte sich Maria Heidenreich vom Sozialdienst für Aussiedler überrascht. Ihr Arbeitgeber, die Bürener Caritas, hatte zusammen mit dem Borchener/Alfener Unterstützerkreis für Asylbewerber den Anstoß für das ehrenamtliche Engagement zugunsten der Abschiebehäftlingen gegeben. Die Gruppe trifft sich ab sofort jeden Donnerstag um 20 Uhr - beim nächsten Mal wahrscheinlich im Bürener Pfarrheim.

Die Stadt Büren hat dem Verein kurzfristig 2000 Mark aus einer einmaligen Landessumme für das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern zugesagt. Seit etwa einem Jahr stehen die entsprechenden Mittel zur Verfügung, waren nur von wenigen Vereins-Initiativen nachgefragt und auf der letzten Sozialausschuss-Sitzung noch immer nicht verteilt worden (die NW berichtete).

Eine landesweite Demonstration gegen die „unmenschlichen Haftbedingungen“ in der JVA haben Personen aus der sogenannten „Autonomen Szene“ in Paderborn für Sonntag, 29. Mai, ab 11 Uhr von der Feuerwehr in Büren aus angemeldet. Mitunterzeichner des Demo-Aufrufs vom „Bund Deutscher Pfadfinderinnen“ sind mehrere Flüchtlingsinitiativen, speziell aus dem Raum Herne/Ruhrgebiet. Dort hofft man, drei Busse nach Büren voll zu bekommen. - Im Dezember demonstrierten die schwarz-gekleideten Pfadfinderinnen hier mit gut drei Dutzend Personen.