04.11.1993

Größte Abschiebehaftanstalt zieht „Szene“ verstärkt an

Runge: 20 Polizist mit JVA kaum ausreichend

Büren (fin). In der Diskussion um das neue Polizei-Konzept im Kreis Paderborn hat der Rat der Stadt Büren am Donnerstagabend auf Vorschlag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfons Henneböhle eine Resolution verabschiedet: Er wendet sich darin gegen die Zuordnung der Flughafen-Polizei zur neu-geplanten Inspektion Schloss-Neuhaus und sieht insgesamt 22 Beamte für den Bereich Büren angesichts der im Bau befindlichen Abschiebehaftanstalt als nicht ausreichend an.

Zur Zeit versehen auf der Polizeistation Büren insgesamt 45 Beamte in drei Schichten ihren Dienst - davon zwei in Wünnenberg-Haaren und acht auf dem Flughafen in Ahden. Die meisten Arbeiten im Ermittlungsdienst. Auf der laut OKD-Konzept in Büren beizubehalten Polizeiwache sind laut Stadtdirektor Wolfgang Runge 20 Beamte plus zwei aus dem Bezirk eingeplant.

Runge bezweifelt in einem Brief an den Oberkreisdirektor, dass diese Personalstärke in der zukünftigen Situation der Stadt Büren ausreicht. Er verweist auf die hier bereits mehrfach aktiv gewordene „Szene“ gegen die im Haarener Wald entstehende größte Abschiebehaftanstalt der Bundesrepublik: „Nach Wandschmierereien mit politischen Parolen und Flugblattaktion muss davon ausgegangen werden, dass sie in Zukunft verstärkt aktiv wird.“

Angesichts der räumlichen Nähe des Regionalflughafens halten Rat und Verwaltung auch die Zuordnung der Airport-Polizei zu Büren für sinnvoller. Bei „besten räumlichen Voraussetzungen“, so Runge, könnte hier auch das geplante Kommissariat untergebracht werden.