25.05.2007

Gipfel-Kritiker protestieren gegen Abschiebepraxis

Heute Kundgebung an der JVA Stöckerbusch

Büren (WV). Im Vorfeld des G8-Gipfels ist dieser Tage die „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen“ in Deutschland unterwegs. Am heutigen Freitag machen die Aktiven um 15 Uhr Station vor der JVA Stöckerbusch bei Büren, dem europaweit größten Abschiebegefängnis. Auf ihrem Weg zum Protest nach Rostock will die „Karawane“ auf die Zusammenhänge zwischen den Entscheidungen der acht mächtigsten Nationen, weltweiter Ausbeutung und Flucht Ursachen aufmerksam machen. „Von humanen Abschiebungen zu sprechen, ist purer Zynismus“, kritisiert Annette Haak, eine der Aktivistinnen der Bielefelder „Karawane“-Gruppe. Die meisten der 2500 Flüchtlinge, die jährlich das Bürener Abschiebegefängnis durchlaufen, würden nach einer Verweildauer von „offiziell nicht länger als 18 Monaten“ über die Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf abgeschoben. Damit, so die Kritiker, zählten sie zu den 99,2 % der Flüchtlinge, deren Asylgesuch in Deutschland abgelehnt werde und die nicht selten in aussichtslose Verhältnisse, Folter oder Tod zurückgeschickt würden. Lediglich knapp 200 Menschen erhielten pro Jahr in Deutschland Asyl. www.thekarawane.org