27.08.2006

Friedenspreis für „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“!

Büren

Bürener Verein erhält am 1. September die renommierte Auszeichnung/10.000 Häftlinge betreut

Der 1. September wird für den Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.“ Ein ganz besonderes Datum sein: An diesem Tag werden die engagierten Menschenrechtler mit dem mit  1000 Euro dotierten renommierten Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Seit mehr als zehn Jahren kämpfe der Verein, so heißt es in der Begründung, „beharrlich von unten und mit friedlichen Mitteln“ gegen Abschiebehaft und setzte sich zugleich sehr konkret für die Häftlinge in der mit 560 Betten größten Abschiebehaftanstalt Deutschlands ein. Seit seiner Gründung hat der Verein rund 10.000 Häftlinge in Büren betreut. Wöchentlich leisten zwölf ehrenamtliche Helfer rund 100 Beratungsstunden. Sie beraten, stellen Kontakte zu Anwälten her, begleiten die Häftlinge auch zu Gerichtsverhandlungen und vertreten die Interessen der Flüchtlinge gegenüber der Anstaltsleitung.

Dem Einsatz des Vereins ist es zu verdanken, dass in der Abschiebungshaft die sogenannte „Schaukelfesselung“ abgeschafft worden ist. Außerdem wurden auf Initiative des Vereins Telefonzellen in der Abschiebungshaftanstalt Büren installiert und die Möglichkeit geschaffen, dass Flüchtlinge sich in den Zellen gegenseitig besuchen können.

Der Verein hat 50 Mitglieder und finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Die Spenden des Vereins in Höhe von 10.000 bis 15.000 Euro jährlich kommen den Gefangenen in der Abschiebehaftanstalt zugute.

Bevor der Friedenspreis in Empfang genommen wird, wird zu einem anderen wichtigen Termin geladen: Am Mittwoch, 30. August, veranstaltet der Verein eine Mahnwache. Anlässlich ist der          7. Todestag von Raschid Sbaai, der bei einem Brand in der JVA Büren ums Leben gekommen ist. Bis heute bleiben viele Fragen des Vereins „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. zu den Umständen des Todes von Raschid Sbaai unbeantwortet. Den Mahnwache findet um 19:00 Uhr vor der JVA Büren statt.