15.05.2006

Abschiebung „nicht nachvollziehbar“

Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Karsten Rudolph macht sich für Familie stark.

Vier Kinder einer kosovarischen Familie in Brilon wurden in Deutschland geboren

Rüthen/Brilon. Abschiebungen integrierter Flüchtlinge durch die Landesregierung hatte jüngst erst der Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“ mit seinem Vorsitzenden Frank Gockel aus Rüthen moniert. Die bevorstehende Abschiebung einer kosovarischen Familie in Brilon beschäftigt den heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Karsten Rudolph. „Das kann doch nicht sein, dass eine Familie abgeschoben werden soll, die seit 16 Jahren in Deutschland wohnt und in Brilon voll integriert ist“, so Rudolph in einer Presseerklärung. Beide Elternteile seien erwerbstätig und deren Arbeitgeber würden sich auch für einen Verbleib einsetzen. Vier der sieben Kinder seien in Deutschland geboren „und gut in Schule und Beruf integriert“. Eine Abschiebung wäre „wirklich nicht mehr nachvollziehbar“, so Rudolph. Vor dem Hintergrund der Empfehlung der Härtefallkommission für ein Verbleib der Familie Kastrati sei eine negative Entscheidung „äußerst kritikwürdig“, so Rudolph weiter. Als innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion appelliert Rudolph an die Ausländerbehörde in Meschede: „Bitte folgen Sie der Empfehlung der Härtefallkommission und entscheiden sich für den Verbleib der Familie Kastrati“. Insbesondere Kinder wären fremd im Herkunftsland ihrer Familie, würde noch nicht einmal die Sprache kennen, manchmal müssten abgeschobene Familien wieder um ihr Leben bangen. Der Abgeordnete sieht noch andere Gründe: Familien seien ein positiver Wirtschaftsfaktor im Sauerland. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gemeinden im Sauerland immer weniger junge Einwohner haben.“ Der Kampf der Kommunen um den Zuzug von Familien sei auch im Sauerland in vollem Gange. Rudolph: „Wir können es uns einfach nicht leisten, gut integrierte Familien zu verlieren.“