09.05.2006

Aachener Friedenspreis geht nach Büren

Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“

Aachen. (dpa) Der Aachener Friedenspreis 2006 geht an den Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ in Büren. Die Auszeichnung würdigt den beharrlichen und friedlichen Kampf des Vereins gegen die Abschiebehaft und seinen Einsatz für inhaftierte Flüchtlinge. Die Jury will mit ihrer Wahl auch ein Zeichen gegen die zunehmend rigorose und unmenschliche Abschiebepolitik setzen. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird am Antikriegstag (1. September) für Verdienste im Frieden und Verständigung verliehen. Einen sonst üblichen weiteren Preisträger wird es in diesem Jahr nicht geben.

„Wir wollen das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die menschenunwürdige Praxis der Abschiebehaft lenken“, sagte gestern der Vorsitzende des Aachener Friedenspreises Steinbicker. Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft habe bislang 10.000 Häftlinge im größten deutschen Abschiebegefängnis Büren bei Paderborn betreut. Zwölf ehrenamtliche Helfer leisten wöchentlich 100 Beratungsstunden in der Abschiebehaft, stellen Kontakte zu Anwälten her und begleiten Häftlinge zu Gerichtsverhandlungen. Der Verein habe die Abschaffung der Schaukelfesselung erreicht, die  Verbindung von Hand- und Fußfesseln auf dem Rücken.