17.12.2022

Mann kletterte auf Zaun in Abschiebehaft

Büren. Eine Ergänzung zum Sachstandsbericht der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige in Büren für das Quartal 2/2022 offenbart jetzt, dass es bereits am 19. April einen Polizeieinsatz in der Einrichtung gab - ausgelöst durch die mögliche Eigengefährdung eines Untergebrachten. Ein algerischer Untergebrachter sei mit der Hilfe von weiteren Untergebrachten während einer Freistunde auf den etwa vier Meter hohen Zaun geklettert.

Der Zaun trennte Freiluftsportflächen im Innenhof voneinander ab. Der Mann hatte sich dort in einem sogenannten Y-Ausleger platziert und sich geweigert, diesen zu verlassen. „Mit seinem Verhalten wollte der Betroffene seine unmittelbar bevorstehende Abschiebung verhindern“, heißt es in dem Bericht. Die Bezirksregierung Detmold zog die Feuerwehr, einen Notarzt und die Polizei hinzu.

Weder der Einrichtungspsychologe noch die Polizei konnten den Untergebrachten bewegen, den Zaun freiwillig zu verlassen. Der Mann habe Stücke des NATO-Drahtes abgebrochen, um sich zu bewaffnen. Als er damit drohte, die Klinge herunterzuschlucken, griff die Polizei zu. Der Mann trug laut Bericht leichte Verletzungen am Bein davon, die behandelt wurden. Der Algerier wurde demnach drei Tage später abgeschoben.