30.08.2016

Mahnwache für Raschid Sbaai

Büren (WV). Der Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ erinnert heute, Dienstag, mit einer Mahnwache an den Tod des Abschiebehäftlings Raschid Sbaai. Beginn ist 19:00 Uhr vor der heutigen „Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige“ im Stöckerbusch.

Am 30. August 1999 wurde Raschid Sbaai, der in der damaligen JVA Büren untergebracht war, zu Isolationshaft verurteilt. Einige Zeit später brannte es unter nach Angaben des Vereins ungeklärten Umständen in der angeblich feuerfesten Zelle. Offenbar wurden Alarmmeldungen nicht gehört. Sbaai kam ums Leben.

Der Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ möchte mit seiner Mahnwache grundsätzlich Kritik üben. Für einen Flüchtling sei die Aussicht, vor seiner Abschiebung in Abschiebehaft genommen zu werden, in keinem anderen Bundesland höher als in NRW, kritisiert der Verein. Bereits vor mehr als eineinhalb Jahren beschlossene Umbaumaßnahmen in einem Volumen von 19,8 Millionen Euro, die der Einrichtung im Stöckerbusch den Charakter eines Gefängnisses nehmen sollten, seien bisher nicht gestartet worden und es sei offen, ob sie überhaupt erledigt würden.

Zudem kritisiert der Verein, dass Flüchtlinge, die über Vermögen verfügen, für die Kosten der Abschiebehaft aufkommen müssten. Kosten hätten sich auf mehr als 300 Euro verdreifacht.