22.06.2011

Neue Westfälische

Vergessene Geschichten

Blackbox Abschiebung: Ausstellung in Wewelsburg

Büren-Wewelsburg/Kreis Paderborn. Rund 10.000 Menschen werden jährlich aus Deutschland abgeschoben. Spätestens nach der Rückkehr in ihr Heimatland verschwinden die Schicksale dieser Menschen aus dem deutschem Blick und werden wieder vergessen.

Die Wanderausstellung „Blackbox Abschiebung“ im Kreismuseum Wewelsburg will bis zum 10. Juli das Phänomen Abschiebung sichtbar machen. Neun Menschen, die von Abschiebung bedroht sind oder abgeschoben wurden, erzählen ihre Geschichte. Mit einer Digitalkamera dokumentieren sie ihre Reise, die Ankunft und die ersten Monate im Aufnahmeland. Gezeigt werden die Filmsequenzen in einer „Blackbox“. Realisiert wurde sie von dem Dokumentarfilmer Ralf Jesse.

Die Wanderausstellung „Blackbox Abschiebung“ wurde bereits während der „Ruhr 2010“ in mehreren Städten gezeigt. Der Standort Wewelsburg hebt sich gegenüber den bisherigen Standorten dadurch ab, dass sich in unmittelbarer Nähe mit der Justizvollzugsanstalt Büren Deutschlands größte Abschiebehaftanstalt befindet. Der Verein „Hilfe für die Menschen in Abschiebehaft“ stellt begleitend seine Arbeit für die Häftlinge in der JVA Büren vor.

Die „Blackbox Abschiebung“ wird im Sonderausstellungsraum im ehemaligen Wachgebäude der SS am Burgvorplatz der Wewelsburg gezeigt. Sie ist während der normalen Öffnungszeiten zugänglich. Der Eintritt ist frei.