05.01.2011

Neue Westfälische

Häftlinge verweigern Kost in Stöckerbusch

Unzufriedenheit mit dem Ausländerrecht

Büren (ag). Rund zehn Abschiebehäftlinge verweigern zur Zeit im Durchschnitt in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stöckerbusch bei Büren die anstaltseigene Kost. Ein Hungerstreik sieht jedoch anders aus.

Nach Angaben von JVA-Leiter Volker Strohmeyer kaufen die Häftlinge jeden Samstag ein und kochen sich in der Teeküche der jeweiligen Abteilung ihr Essen selbst. Neben einem türkischen Abschiebegefangenen als Motor des „Streiks“ seien vor allem Schwarzafrikaner die Hauptakteure. Strohmeyer sieht der Aktion ganz gelassen entgegen. „Es geht um ausländerrechtliche Fragen, mit denen die Männer nicht zufrieden sind“, klärt der JVA-Chef auf. Doch das seien nicht seine Zuständigkeit, sagt der gelernte Justizvollzugsbeamte und verweist auf die Zentralen Ausländerbehörden in Bielefeld und Dortmund. „Sie bieten bei uns auch Sprechstunden an. Dazu stehen Betreuer für Beratungsgespräche zur Verfügung“, so Strohmeyer. Nach seinen Angaben habe ein Mann weggewollt. Dann sei aber seine Abschiebung geplatzt.

In der Justizvollzugsanstalt in Stöckerbusch sitzen zur Zeit 135 Menschen ein. Die Männer sind zwischen 16 und 60 Jahre alt.