01.01.2006

Mehr Menschlichkeit

Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“ erhält den Aachener Friedenspreis

Rüthen/Büren. „Wir erleben immer wieder Leute mit Todesangst. Suizidversuche sind an der Tagesordnung“, berichtet der Rüthener Frank Gockel. Er ist Vorsitzender des Vereins „Hilfe für Menschen Abschiebehaft Büren“. Der Verein wird in diesem Jahr mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. 14 Helfer sorgen seit zwölf Jahren für mehr Durchlässigkeit der Gefängnismauern. Rüthen>

Friedenspreis für Einsatz gegen Abschiebehaft

Aachen/Rüthen. Der Aachener Friedenspreis 2006 geht an den Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ in Büren. Die Auszeichnung würdigt den beharrlichen und friedlichen Kampf des Vereins gegen die Abschiebehaft und seinen Einsatz für inhaftierte Flüchtlinge. Die Jury will mit ihrer Wahl auch ein Zeichen gegen die zunehmend rigorose Abschiebepraxis setzen. Die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 1. September verliehen, dem Antikriegstag.

Der Vorsitzende des Vereins, der Rüthener Frank Gockel, bezeichnete den Preis gestern als große Motivation und Würdigung der Arbeit aller Helfer. Der Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ hat seit seiner Gründung etwa 10.000 Häftlinge im größten deutschen Abschiebegefängnis betreut, für deren Belange sich die 14 ehrenamtlichen Helfer einsetzen. Nicht zuletzt hat der Verein die Abschaffung der Schaukelfesselung erreicht, die Verbindung von Hand- und Fußfesseln auf dem Rücken. eb

Frank Gockel: „Preis ist große Motivation.“ Foto: Lücke