26.04.2007
Morddrohungen gegen Friedenspreisträger
Paderborn/Aachen. Nach Morddrohungen von Neonazis ist der Preisträger des Aachener Friedenspreises 2006 vorerst untergetaucht. Am kommenden Samstag wollen Neonazis in Paderborn, der Heimatstadt des Preisträgers, demonstrieren und haben den Preisträger auf Plakaten zum Ziel erklärt.
Die Demonstration soll offenbar als „Aufwärmaktion“ für den Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai in Dortmund dienen. Organisiert wird sie von der „nationalen Offensive Schaumburg“ (NOS), deren führende Kader in den letzten Wochen und Monaten vor allem wegen Gewaltdelikten reihenweise zu Haftstrafen verurteilt worden waren.
Auf den Demo-Plakaten wird bereits seit Wochen gefordert:“ Den ’Antifaschistischen‘ Gockel von der Straße fegen!“ Gemeint ist damit Frank Gockel, der als Vorsitzender des Vereins „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.“ im Vorjahr als Preisträger des Aachener Friedenspreises-Vereins ausgezeichnet worden war. Gockel hatte mehrfach Anti-Rechts-Demonstration angemeldet und war deshalb zur Zielscheibe rechtsextremer Attacken geworden.
Nun wurde Gockel mehrfach telefonisch und per E-Mail mit dem Tode bedroht. Daher sei er vorerst untergetaucht: „Er ist zur Zeit nicht mehr in seiner Wohnung und hat sich ein anderes Auto zugelegt“, sagte der Vorsitzende des Friedenspreis-Vereins Otmar Steinbicker heute in Aachen.