12.12.1996

Transsexuelle Makroukrainerin frei

Nach Weisung des NRW-Innenministeriums aus der Haft entlassen

Kreis Paderborn/Büren. Die seit Juli 1996 in der Abschiebehaftanstalt Büren einsetzende transsexuelle Marokkanerin Hamid Aacri (die NW berichtete mehrfach) ist nach einer Weisung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums am Dienstag aus der Haft entlassen worden. Das teilte gestern die heimische Bundestagsabgeordnete Simone Probst mit.

„Somit findet hoffentlich eine von der Stadt Krefeld zu verantwortende Fehlentscheidung ein zunächst glückliches Ende“, erklärte Simone Probst.

Auf die Weisung des Innenministeriums hingewirkt hatten sowohl Regine Jäger von der Bürener Initiative „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“, die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Bündnisgrünen in Krefeld. Simone Probst rief in Erinnerung, dass die Ausländerbehörde in Krefeld „bewusst die Empfehlung des Petitionsausschusses missachtet“ hätte und stattdessen Haftverlängerung beim Amtsgericht Paderborn beantragt und eine Weisung des Innenministeriums hätte abwarten wollen.

„Es bleibt die Frage“, so Simone Probst, „warum das Ausländeramt Krefeld nicht von sich aus seine Befugnisse und Ermessenspielräume nutzte, um eine menschliche Entscheidung zur Abwendung einer persönlichen Tragödie zu fällen.“ Es sei „traurig, dass es erst einer Weisung des Innenministeriums bedurfte, damit etwas passiert“. Immerhin hätte die Marokkanerin seit Wochen auf freien Fuß sein können.

Hamid Aacri Foto: Schwiederski