26.08.2014

Flüchtlingsdramen auf der Bühne

„Asyl-Monologe“ in der Kulturwerkstatt

Paderborn. Zu seinem 20-jährigen Bestehen holt der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren ein Theaterstück auf die Bühne der Paderborner Kulturwerkstatt. Am Donnerstag, 28. August, um 19:30 Uhr werden die dokumentarischen „Asyl-Monologe“ der Bühne für Menschenrechte aufgeführt. Die Asyl-Monologe des Autors und Regisseurs Michael Ruf erzählen von Schritten hin zu Gerechtigkeit. Dargestellt werden nicht nur die Werdegänge von Flüchtlingen und Asylsuchenden inklusive der zunächst normalen Lebensläufe in ihrer Heimat, der Fluchtursachen und ihrer Erfahrung mit dem deutschen Asylsystem, sondern vor allem Geschichten von Trennungslinien und Koalitionen, von Feigheit und Mut, von Konflikten und Solidarität. Kurzum: die Asyl-Monologe erzählen jene Dramen, die stattfinden, wenn verschiedene Lebenswege sich unter besonderen Umständen berühren und Menschen schließlich „unfähig werden, ein unengagiertes oder aufgeschobenes Leben zu führen“ (Edward Said). Die Asyl-Monologe erzählen von Ali aus Togo, die Freunde liebevoll „Präsident“ nennen, von Felleke aus Äthiopien, der erst willensstark Abschiebehaftversuche verhindern muss, um dann ein Menschenrechtspreis überreicht zu bekommen, und von Safiye, die sich nach Jahren der Haft in der Türkei und einer absurden Asylablehnung für das lebensbejahende überhaupt entscheidet: Sie schenkt einem Sohn und einer Tochter das Leben. Nach dem Stück besteht die Möglichkeit, miteinander über die Lebenswirklichkeit von Flüchtlingen zu diskutieren. Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft setzt sich seit 20 Jahren für die Rechte von Abschiebegefangenen ein. Während sich vor 20 Jahren noch über 1000 Personen aus NRW in Abschiebehaft befanden, sind es aktuell nur noch fünf. Es gibt keinen festen Eintrittspreis. Jeder soll im eigenen Ermessen entscheiden, wie viel Geld er zahlen möchte.