06.11.2011

Demnächst auch Frauen in Stöckerbusch

Kreis Paderborn/Büren (gär). In der Justizvollzugsanstalt Büren werden demnächst auch Frauen in Abschiebehaft genommen. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des Justizministeriums in Düsseldorf. Hintergrund ist die bevorstehende Schließung des Gefängnisses in Neuss, das bislang allein für weibliche Abschiebehäftlinge zuständig war. Begründet wird die Schließung mit dem hohen personellen Aufwand. Von den 80 Haftplätzen in Neues sind durchschnittlich nur 18 besetzt, in Büren sind zurzeit 140 männliche Abschiebehäftlinge untergebracht.

Abschiebehaft für Frauen in JVA Büren

Büren (gär). In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Büren (Kreis Paderborn) werden in Zukunft auch Frauen in Abschiebehaft genommen. Grund: Das Gefängnis in Neuss, das bislang für weibliche Abschiebehäftlinge in NRW zuständig war, wird in wenigen Tagen geschlossen. Der personelle Aufwand dort sei „nicht mehr gerechtfertigt“, sagte ein Sprecher des NRW-Justizministeriums dieser Zeitung. Das alte Neusser Gefängnis habe 80 Plätze, aber es seien dort im Schnitt nur 18 Frauen untergebracht gewesen. In Büren sind nach Angaben des Anstaltsleiters Volker Strohmeyer derzeit in getrennten Häusern 140 Abschiebehäftling sowie 150 Personen untergebracht, die eine kurze Straftat verbüßen. Für die weiblichen Abschiebehäftlinge werde man eine getrennte Abteilung schaffen. Um die Frauen, die häufig Opfer von Zwangsprostitution geworden sind, zu betreuen, werde man mit der Herforder Beratungsstelle Nadeschda zusammenarbeiten. Abschiebehaft ist keine Strafhaft. Sie ist vielmehr eine reine „Verwaltungshaft“, die ausschließlich der Durchsetzung der Ausreise dienen soll.