24.05.2007

Neue Westfälische

Kundgebung vor Abschiebegefängnis

Karawane protestiert gegen G 8-Gipfel

Büren. Anlässlich des bevorstehenden G 8-Gipfels in Heiligendamm tourt seit vergangenen Samstag die „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen“ durch Deutschland. Am Freitag, 25. Mai, hält sie ab 15 Uhr eine Kundgebung in Büren vor dem europaweit größten Abschiebegefängnis ab.

Auf ihrem Weg nach Rostock zum Protest gegen den G8 Gipfel schafft die Karawane durch vielfältige Aktionen Aufmerksamkeit auf die Zusammenhänge zwischen den Entscheidungen der acht Mächtigsten, weltweiter Ausbeutung und Fluchtursachen. Sie macht Station in den meisten deutschen Großstädten sowie an Flüchtlingslagern und Abschiebegefängnissen.

Die Bürener Haftanstalt bietet seit ihrem Bau 1994 Platz für 530 männliche Häftlinge, zurzeit sitzen dort etwa 220 Menschen in Abschiebehaft ein. „Von humanen Abschiebungen zu sprechen ist purer Zynismus, die Realität wird hierdurch geradezu auf den Kopf gestellt“ so Annette Haak, eine der Aktivistinnen der Bielefelder Karawane-Gruppe.

Die meisten der 2500 Flüchtlinge, die jährlich das Bürener Abschiebegefängnis durchlaufen, werden nach einer Verweildauer von offiziell nicht länger als 18 Monaten über die Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf abgeschoben. Damit zählen sie zu den 99,2 Prozent der Flüchtlinge, deren Asylgesuch in Deutschland abgelehnt wird.

Jährlich treibt die Politik der mächtigsten Industrienationen weltweit rund 18 Millionen Menschen zur Flucht. Sie fliehen vor Kriegen, Folter, Unterdrückung, Hunger und Perspektivlosigkeit, heißt es in einer Erklärung der Karawane-Gruppe. Das Motto der Karawane lautet auch „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört – Solidarität gegen Abschiebung – für eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Kriege“.