14.04.2010

Zwei Filme zum Thema Illegalität und Abschiebung

 

Filmpremiere

Cineplex Paderborn
Westernstr. 34
Sonntag, 18. April 2010, 17.30 Uhr
Eintritt frei

Seit den Verschärfungen der Asylgesetzgebung Mitte der 90er Jahre schaffen es immer weniger Flüchtlinge, in Deutschland eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Einige Flüchtlinge versuchen ohne Aufenthaltserlaubnis als "Illegale" in Deutschland zu bleiben, die meisten anderen werden abgeschoben.

Wer sind diese Menschen? Warum kommen sie nach Deutschland? Wie leben sie hier und warum werden sie abgeschoben Wie geht es ihnen nach der Abschiebung? Die Videodokumentationen portraitieren das Leben von Flüchtlingen in Abschiebehaft und die Situation eines Flüchtlings nach der Abschiebung.

 

1. Warum werde ich eigentlich abgeschoben?

Vier Häftlinge aus der Abschiebehaftanstalt Büren berichten

In Büren befindet sich die größte Abschiebehaftanstalt von Nordrhein-Westfalen. Hier warten bis zu 500 Abschiebehäftlinge auf den Tag ihrer Abschiebung, manche nur wenige Wochen, viele aber auch mehrere Monate. Häufig besteht ihr einziges »Verbrechen« im »illegalen« Aufenthalt in Deutschland. Der Film begleitet Mohammad aus der Türkei, Benjamin aus Nigeria, Sadat aus Kroatien und Aickey aus dem Kongo in ihrem Alltag in der JVA. Sie berichten, wie ihr bisheriges Leben verlaufen ist und wie sie in die Abschiebehaft gekommen sind. Trotz ihrer sehr ­unterschiedlichen Geschichten, stellt sich für alle vier die gleiche Frage: Warum muss ich Deutschland verlassen?

2. Nur geduldet
Das Portrait eines in Deutschland aufgewachsenen Jugendlichen, der nach Marokko abgeschoben wurde


Abdelilah Rahmani hat die meiste Zeit seines Lebens in Deutschland verbracht. Hier ist er aufgewachsen, hat die Schule besucht und Freundschaften geschlossen. Mit seinem Hauptschulabschluss wollte er sich nach mehreren Praktika auf eine Ausbildung bewerben. Als Abdel 18 Jahre alt wurde, lief seine Duldung ab. Da ihm das Ausländeramt die Abschiebung schon angedroht hatte, hat er nicht mehr versucht, seine Duldung zu verlängern und lebte fast 4 Jahre illegal in Deutschland. Am 16. 07. 2008 wurde er festgenommen und kam für 3 Wochen in die Abschiebehaftanstalt nach Büren. An seinem Geburtstag erhielt er seinen Abschiebebescheid und wurde 9 Tage später nach Marokko abgeschoben. Dort lebt er jetzt seit einem Jahr gemeinsam mit seiner Mutter von 100 Euro Rente und macht sich Gedanken darüber, warum er nicht in Deutschland bleiben durfte, welche Perspektiven er in Marokko hat und ob er, damit er wieder nach Deutschland darf, seine deutsche Freundin heiraten soll.

Veranstalter: Medienprojekt Wuppertal, www.medienprojekt-wuppertal.de

in Kooperation mit Hilfe für Menschen in Abschiebehaft e.V. und mit freundlicher Unterstützung durch Ev. Stiftung "Protestantismus, Bildung und Kultur" im Rahmen der Schattenkutltur, eines Projektes des Europäischen Kulturhauptstadt 2010