27.04.2008

Der Westen

Afrikanischem Sänger droht Abschiebung

Schwerte. Mit Fassungslosigkeit reagierte der Leiter des über Schwerte hinaus bekannten afrikanischen Flüchtlingschors Bamemi Sango Ya Yesu auf die Nachricht, dass einer der Sänger des christlichen Chors in Abschiebehaft in Büren sitzt.

Wie Fritz-Günter Held, Pfarrer an der St. Viktorkirche, in der der Chor häufig zu Gast ist, am Wochenende weiter mitteilte, hat Chorleiter Ndombasi Zunda am Freitag erfahren, dass sein Chorsänger Domingos Antonio Panzo aus der Ostenstraße, Flüchtling aus Angola, vertrauensvoll allein zur Ausländerbehörde in Unna gefahren war, um seine Duldung verlängern zu lassen. "Völlig überraschend", so Held, sei der Flüchtling dort verhaftet und zur Abschiebung in das Gefängnis in Büren transportiert worden. Held: "Um willkürliche Abschiebungen zu vermeiden, begleitet häufig ein Mitglied aus dem Arbeitskreis Asyl den Flüchtling zu den Terminen zur Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis".

Glücklicherweise, so der Pfarrer, konnte Domingos Antonio Panzo von Büren aus Freunde in Schwerte telefonisch erreichen. Held: "Seine Abschiebung ist pikanterweise im Vorfeld des Gedenktages der Befreiung von Willkür und Gewalt am 8. Mai geplant."

Alle Interessierten sollten sich gemeinsam mit Flüchtlingschor, Oekumene-Arbeit und Verantwortlichen aus der Schwerter Asyl-Arbeit an die Ausländerbehörde in Unna wenden, "um eine rücksichtslose Abschiebung von Domingos Antonio Panzo zu verhindern", appellierte Pfarrer Held. Auch Chorleiter Ndombasi Zunda hat umgehend den Arbeitskreis Asyl eingeschaltet.